Robert Kolinsky
Robert Kolinsky, geboren 1970 in Solothurn, Pianist, Gründer und künstlerischer Leiter der Martinů Festtage und Filmemacher.
Studium an den Musik-Akademien in Basel (Solistendiplom) und Prag, bei Laszlo Gyimesi, Peter Efler und Jan Panenka (Suk-Trio). Kurse bei György Kurtag und Witold Lutoslawski. Hammerklavier-Studium an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean Goverts sowie Dirigentenmeisterkurs in Domaine Forget in Kanada bei Otto-Werner Müller.
Zu seinen Kammermusikpartnern in Recitals gehörten u.a. Josef Suk, Peter-Lukas Graf, Veronika Hagen, Bettina Boller, Dimitri Ashkenazy, Alison Balsom, Sasha Rozhdestvensky, Antonio Meneses oder der Jazzpianist Enrico Pieranunzi. Weitere Partner an Kammermusikkonzerten waren Peter Sadlo, Heinz Holliger, Kolja Blacher, Christian Poltéra, Alexander Janiczek, Antje Weithaas, Magali Mosnier, Thomas Demenga, Patricia Kopatchinskaja, sowie u.a. das Keller Quartett, das Martinů -, Emperor -, Amar - oder das Doric Quartett. Zudem begleitete er die Sänger:innen Bruno de Sá, Martina Janková und die Jazzsängerin Veronika Harcsa. Zu den Kammerorchestern gehören u.a. die Kremerata Baltica oder die Camerata Bern, ausserdem trat er z.B. unter den Dirigenten Gustavo Dudamel, Sir Roger Norrington oder Robert Ticciati auf. Mit Vladimir Ashkenazy nahm Robert Kolinsky beim finnischen Label Ondine eine CD mit Klavierkonzerten von Bohuslav Martinů auf.Robert Kolinsky wirkte in zahlreichen Projekten mit, die von Schweizer Radio SRF 2 Kultur und Schweizer Fernsehen, von Deutschlandfunk Kultur oder Euroarts aufgezeichnet oder produziert und ausgestrahlt wurden.
Die Martinů Festtage in Basel finden seit 1995 jährlich im Herbst statt und stehen seit diesem Jahr unter dem Patronat des Dirigenten Jakub Hrůša, des Bundesrates Alain Berset, sowie der amtierenden Präsidentin Zuzana Čaputová. Zu den vormaligen Patronatsmitgliedern gehörten u.a. Václav Havel und Madeleine Albright.
Zum 125. Geburtsjahr des Komponisten Bohuslav Martinů produzierte Robert Kolinsky mit dem Nord-Süd Verlag in Deutsch und Tschechisch jeweils ein Bilder-Hörbuch "Wer ist der Mächtigste auf Erden" für junge Menschen, welches in Köln für den Leopold-Preis nominiert wurde.
Als Autor und Regisseur drehte Robert Kolinsky einen Dokumentarfilm über den Regisseur und Oscarpreisträger Jiří Menzel "To Make a Comedy is no Fun", welcher an den Solothurner Filmtagen 2016 Premiere feierte und am Festival in Freistadt mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Im Film mitgewirkt haben u.a. Miloš Forman, Ken Loach, Emir Kusturica, Vera Chytilová, István Szabo und Julia Jentsch. Weiter engagiert er sich, zusammen mit trigon-film, für die Restaurierungen der Filme von Jiří Menzel, welche in Festival und Kinos von deutsch- und französischsprachigen Ländern in Form von Retrospektiven und auf DVD herausgebracht werden.
Robert Kolinsky engagiert sich zurzeit sehr stark für das Werk Miloslav Kabeláč. So nimmt z.B. Deutschlandfunk Kultur in Kooperation mit dem Österreichischen Label Capriccio das gesamte Kammermusikwerk des Komponisten auf, welches im Frühjahr 2022 auf CD herausgebracht wird. Zu den Musikern und seinen Kammermusikpartnern gehören Markéta Janoušková, Jan Vogler, Stefan Dohr, Albrecht Mayer, sowie Robert Kolinskys Ehefrau, die Saxophonistin Kathi Wagner. Weiter in Arbeit sind zurzeit Miloslav Kabeláčs Kinderchöre mit dem Kinderchor der Deutschen Oper Berlin unter Christian Lindhorst. Für 2023 in Planung sind mit dem ORF Radio-Sinfonieorchester und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin alle Sinfonien von Miloslav Kabeláč unter der Leitung von Jakub Hrůša.
Robert Kolinsky setzt sich für die Herausgabe des Gesamtwerkes von Miloslav Kabeláč ein und sucht - inzwischen auch als Präsident der Miloslav Kabeláč-Stiftung - nach Kooperationspartnern und Gönnern.